Montag, 15. März 2010

...

Was mich auch noch so ärgert ist, nicht nur das Gefühl Dir wieder geglaubt zu haben, sondern, dass ich so richtig Mädchenmäßig alles gemacht habe, was Mädchen vor einem Date eben so machen.
Ich habe jegliche störende Haare entfernt, die nicht störenden Haare habe ich gefärbt, zwei Stunden vor dem Date, weil ich es mochte, wenn Du sagtest, dass sie so schön leuchten und Du einmal bemerkt hattest, dass sie nicht leuchten und überhaupt, weil Du sie einfach leuchtend mochtest. Ich spielte sogar kurz mit dem Gedanken zum Frisör zu gehen, dass musste aus Zeitmangel ausfallen, wollte ich doch hübsch aussehen, damit Du siehst...damit Du einfach nur siehst.
Ich kaufte Augentropfen, um ja keine roten Augen zu haben, denn das sieht ja auch nicht so schön aus, konnte ich doch die letzten Nächte nicht schlafen, weil ich wohl immer noch die Dinge hörte, die Du nie gesagt hast, was zu roten Augen am Tage führte, die ich bei einem Treffen mit Dir nicht haben wollte, vielleicht hättest Du den Grund darin sehen können.
Ich putze das Bad, bis in jede kleine Ecke, mit Unmengen an Scheuermilch, mit cillit bang, mit Glasrein, mit allem Pipapo, ich wechselte dreimal den Klostein, weil die ersten beiden seltsam rochen, ich kaufte ich eine Duftkerze, um den Geruch der beiden ersten Klosteine zu bekämpfen, ich faltete die Handtücher, ich hängte die Bilder zweimal hin und her.
Ich bezog mein Bett mit der schönsten Bettwäsche, die ich habe, diese wusch ich einen Tag vorher und musste sie auf der Heizung trocknen, damit sie rechtzeitig wieder auf meinem Bett war, in das wir, wie ich hoffte in der Nacht gemeinsam fallen würden, knutschenderweise und nicht nur das, um schließlich gemeinsam einzuschlafen und auch wieder gemeinsam zu erwachen.
Ich saugte, ich beseitigte jeglichen Staub aus den Regalen, weil ich doch weiß, dass Du es gern ordentlich und sauber hast.
Ich lackierte, ich peelierte, ich maskierte, ich cremte, ich schminkte, ich föhnte und frisierte.
Ich zog mich gefühlte hundert Mal um, konnte ich mich doch nicht entscheiden, das eine zu kurz, das andere zu lang, hier der Bauch zu dick, da der Busen zu klein, hier nicht die passende Hose, da nicht das passende Oberteil, das eine zu nuttig vielleicht, das andere zu hochgeschlossen, um am Ende die Entscheidung für das erste Outfit zu treffen.
Nach diesen Nerven zerstörenden Vorbereitungen, denn die Aufregung, das Herzflattern, das Händezittern, das schnelle Hin und Herlaufen, war nicht gerade förderlich um den Tag heil zu überstehen, kommst Du einfach nicht.

Ich soll Dich abstreifen. Das sollte ich. Wie den Mantel, der nicht passt, weil viel zu klein und ja auch gar nicht mein Stil, doch leider bist Du kein Mantel und ich wohl doch mehr Mädchen als gedacht.

töne

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