zwei.
herzbube ersatz?-kerl hält mir schmerzlich vor augen wie unfähig ich bin mich wirklich auf einen anderen menschen einzulassen. wie wenig ich zu geben bereit bin und wie sehr ich mit diesem verhalten ihn und auch der sich für den notnagel hält-kerl verletze.
ehrlich...was meine vergangenheit und meine gefühle betrifft war ich zu beiden. doch wirklich nachgedacht über die tragweite meiner verletzungen habe ich nicht . so stehen sie beide ohne achtung vor sich selbst vor mir. soweit habe ich sie gebracht. nicht absichtlich. doch dies nun einsehen zu müssen schmerzt.
vielleicht ist es auch das was herzbube-kerl dann umso mehr wieder besonderer erscheinen lässt. er hat sich seine achtung bewahrt. vielleicht ist sie etwas zu sehr ins gegenteil umgeschlagen doch er hat sich selbst als wichtiger erachtet als mich und ist ersteinmal gegangen. auch wenn auch das weh tut. doch er hat sich ersteinmal gerettet. herzbube ersatz?-kerl und der sich für den notnagel hält-kerl tun das nicht. sie sind hier und warten...hoffen darauf von mir gerettet zu werden. schubsen mich in die richtung des vermeintlichen helden der ich nicht sein kann noch will. drängen darauf...jeder auf seine ganz eigene art und weise. wütend werden sie beide. auch das ganz unterschiedlich...doch dann kommen sie wieder zurück und hoffen auf rettung....auf zuneigung...auf liebe.
und ich kann ihnen nichts geben. habe das gefühl ein herz mehr auf dem gewissen zu haben. denke dann dass das alles nie hätte soweit kommen dürfen. mit keinem von beiden. denn so unterschiedlich sie sind...so ist das gebrochene herz das ich verursacht hab das gleiche.

es gibt augenblicke in denen das leben nach einem wechsel ruft.
einer veränderung.
wie bei den jahreszeiten.
unser frühling war wundervoll.
aber der sommer ist vorbei.
und wir haben den herbst verpasst.
jetzt
plötzlich ist es kalt.
so kalt dass alles einfriert.
unsere liebe ist eingeschlafen
sie wurde vom schnee überrascht.
und wer im schnee einschläft der bemerkt den tod nicht.
(true...kurzfilm tom tykwer)
...ich hörte deine wünsche...deine sehnsüchte...ich hörte deine musik...du hörtest meine...die zeit verging...sie floss dahin...alles schien leicht...so unkompliziert...so frei so neu und so einzigartig. wir gingen ins kino...wir tanzten...wir gingen einkaufen...wir lachten...du weintest...wir schwammen...du schriest...ab und zu ohne grund...manchmal auch mit grund...
ich hörte deine wünsche...sehnsüchte...du hörtest meine...ich schrie.
wir waren uns nah..so nah...immer so nah.
wir schwammen...wir lachten...zeit verging...sie floss. ich schrie...ich weinte. zeit verging. ohne grund.
ich ging...ich hörte deine sehnsüchte...du weintest...ich schrie. zeit verging. sie floss. ich kam zurück.
du bist fort.

das leben...mein leben betrachtend...mit einem bierchen neben mir...
blicke ich auf die letzten acht monate ist mir nicht klar wie... wie nur?
mit ironie geht es...mit sarkasmus auch...mit guten freunden geht es besser...mit musik...mit sex...
die moral dahin...bin denn das noch ich?
in meinen kopf einen augenschlag entfernt die nicht mehr stattfindende zukunft mit herzbube. kinder erscheinen da...spießigkeit...schön.
die realität voller leben...zuviel davon. ein gewissen das sich mit hammerschlägen bemerkbar machen will. herzbube ersatz?-kerl...der sich für den notnagel hält-kerl...was genau tue ich denn da?
fliehen...laufen so weit mich meine beine tragen. das herz gefüllt mit ihm...das leben gefüllt mit den anderen
und ich manchmal doch so leer.

darf einem der vermeintlich beste freund sagen...schreiben...dass er auf einen steht?. NEIN. was soll denn das? vielleicht ist das auch der grund warum mädchen sich gern schwule männer als freunde suchen..

ihm gemailt. antwort erhalten. zweimal schon. heute morgen mit herzklopfen den rechner angemacht. keine mail. ungeduld. wünschte er würde sich erinnern...erinnern was wir waren. was wir sein könnten. mein herz schlägt so laut für ihn. die mails nicht weltbewegend...doch meine welt haben sie ins wanken gebracht. wiedereinmal er.

die abwesenheit von ihm ist immernoch wie eine sinnestäuschung...eine schreiende stille die ich mit worten nicht zum verstummen bringen kann.
eine suche nach worten die es nicht gibt.
er raubte mir das herz...den atem...den schlaf.
trauer wenn ich in meinem herzen suche.
ein gefängnis der erinnerungen.
eine hingabe derer...die einander gehörten...fern der welt.
es bleibt mir allein die berührung seiner lippen doch wenn ich die augen öffne ist er dahin der geheime schwur den ich auf der haut mitnahm und an den ich mich alle tage meines lebens erinnern werde...denn er ist nicht mehr da.
(der schatten des windes)

ordnung schaffen ist immernoch das motto. wer hätte ahnen können dass das so schwierig ist.
es gab...ein gespräch mit herzbube ersatz?-kerl (auch p.)...und es gab auch ein gespräch mit der sich für den notnagel hält-kerl (auch j.). ordnung schien zum greifen nahe...denn keinem von beiden kann ich das geben was sie verdient hätten. meine liebe...mein bild der zukunft liegt tief im süden.
dann kam...rock am ring...tolle zeit mit p. verbracht. zusammen gerockt...den süden fast vergessen. den norden wohl auch. als hätte es unser gespräch nicht gegeben verging die zeit mit leichtigkeit...lachen und zuneigung. kaum wieder im norden verschwand das gespräch noch mehr und eh ich mich versah schien alles wieder beim alten.
mit j. lief es ähnlich. geredet...getrennt...geweint...wiedergesehen...wieder geredet...wieder vertrautheit...wieder alles wie es war.
die letzte woche...besuch aus der heimat. gehört wie menschen miteinander umgehen...gehört wie man jemanden 9mal betrügen und hintergehen kann...von lügen...von liebe...von hass...um am ende nicht loszukommen von dem der einem soviele schmerzen zugefügt hat. wollte trost geben...fühlte mich jedoch wie der schlechte mensch. wie der der lügt und betrügt.
wieder gespräche. will nicht verletzen...wünsche beiden glück und liebe.
mit j. scheinbar die dinge geklärt...so dachte ich. geklärt dass wir uns nicht mehr sehen weil ihm das nicht gut tut...weil er sich klein macht...weil er sich verletztlich macht und nicht mehr auf sich acht gibt. abschied.
gestern nacht dann auch mit p. gesprochen. auch hier die dinge scheinbar geklärt.
tränen gab es...aber keine schlimmen worte und dann folgte schlaf.
heute morgen als ich erwachte lächelte p. mich an und sagte es sei so schön neben mir aufzuwachen. verwirrung. hatte er denn das gespräch vergessen? ...ja hatte er. zuviel alkohol und dann einen filmriss. alles woran er sich erinnerte war dass er in shorts schon draussen stand weil er heim gehen wollte. warum das wußte er nicht mehr.
j. überwies mir gestern einen cent auf mein konto mit betreff...ich schaffe es nicht ohne dich. auch erfuhr ich dass er dinge für mich tun will um mir zu helfen er aber nicht will das ich erfahre dass er es ist der diese dinge tut.
soviel zur ordnung.
p. ging und hofft mich wenn ich wieder aus dem westen zurück bin...was in einer woche sein wird...wiederzusehen.
j. wartet auf eine reaktion von mir.
...und ich? ich bin so klug als wie zuvor.